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Warum sehen wir plötzlich schlechter?

Warum sehen wir plötzlich schlechter?

Wie eine Sehschwäche entsteht – Ursachen, Formen & spannende Fakten
Du kneifst beim Lesen die Augen zusammen? Die Strassenschilder wirken verschwommen? Dann geht es dir wie Millionen Menschen: Eine Sehschwäche entwickelt sich oft schleichend – und bleibt lange unbemerkt.
Doch wie genau entsteht eine Sehschwäche eigentlich? Was läuft im Auge ab – und kann man vorbeugen?
In diesem Beitrag werfen wir einen Blick hinter die Kulissen unserer Augen und klären, was hinter Fehlsichtigkeit steckt.

1. Was ist überhaupt eine Sehschwäche?

Eine Sehschwäche bedeutet, dass das Auge Bilder nicht mehr scharf auf der Netzhaut abbilden kann. Die Ursache liegt meist in einer Veränderung der Augenform, Hornhaut oder Linse.
Das Ergebnis: Lichtstrahlen treffen nicht genau auf der Netzhaut – dem „Projektionsschirm“ im Auge – auf. Dadurch wird das Bild unscharf.

2. Die häufigsten Arten der Fehlsichtigkeit

Es gibt verschiedene Arten von Sehschwächen – jede mit eigener Ursache:

  • Kurzsichtigkeit (Myopie):
    Der Augapfel ist zu lang. Nahe Objekte sind klar, aber in der Ferne wird’s verschwommen.
  • Weitsichtigkeit (Hyperopie):
    Der Augapfel ist zu kurz. Man sieht in der Ferne scharf, aber Lesen wird mühsam.
  • Astigmatismus (Hornhautverkrümmung):
    Die Hornhaut ist ungleich gekrümmt – das Bild wird verzerrt.
  • Alterssichtigkeit (Presbyopie):

Mit dem Alter verliert die Linse an Elastizität. Lesen in der Nähe wird schwerer – die klassische „Armlängen-Lektüre“ beginnt.

3. Wie entsteht eine Sehschwäche überhaupt?

Die Gründe sind vielfältig – hier die wichtigsten:

  • Genetik:
    Viele Sehschwächen sind erblich bedingt. Wenn Eltern Brillenträger sind, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch ihre Kinder betroffen sind.
  • Naharbeit & Bildschirmzeit:
    Viel Lesen, Arbeiten am PC oder langes Starren aufs Smartphone kann die Entwicklung von Kurzsichtigkeit begünstigen – besonders bei Kindern und Jugendlichen.
  • Lichtmangel:
    Studien zeigen: Wer viel Zeit drinnen verbringt, riskiert eher eine Myopie. Tageslicht spielt eine wichtige Rolle für die gesunde Augenentwicklung.
  • Fehlentwicklung im Kindesalter:
    Manche Sehschwächen entstehen bereits im Baby- oder Vorschulalter – z. B. durch Schielen oder eine angeborene Hornhautverkrümmung.

4. Spannende Fakten rund ums Sehen

  • Der Mensch verarbeitet über 80 % aller Sinneseindrücke über die Augen.
  • Unsere Augen bewegen sich bis zu 100.000-mal pro Tag – meist unbewusst.
  • Die stärkste je gemessene Brillenstärke lag bei –108 Dioptrien.
  • Kinder, die täglich mindestens zwei Stunden draussen verbringen, haben ein signifikant geringeres Risiko für Kurzsichtigkeit.
  • In Ostasien sind in manchen Regionen über 90 % der Jugendlichen kurzsichtig – unter anderem durch intensives Lernen bei wenig Tageslicht.

5. Sehschwäche erkennen – und was tun?

Viele Sehschwächen bleiben lange unbemerkt – besonders bei Kindern. Deshalb ist ein regelmässiger Sehtest wichtig, z. B. beim Augenoptiker oder Augenarzt.
Je nach Art der Sehschwäche gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Brillen – schnell und unkompliziert
  • Kontaktlinsen – ideal für Sport & Alltag
  • Refraktive Chirurgie (z. B. LASIK) – eine Option bei stabiler Fehlsichtigkeit
  • Digitale Sehhilfen – wie Bildschirmbrillen oder vergrössernde Apps

Fazit: Sehschwächen sind keine Seltenheit – aber gut behandelbar

Sehschwächen gehören zum Leben dazu – ob erblich bedingt, altersbedingt oder durch unseren modernen Lebensstil. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Korrektur sieht die Welt wieder gestochen scharf aus.
Und wer frühzeitig handelt, kann Schlimmeres oft verhindern. Also: Augen auf – und regelmässig checken lassen!